Frankfurt am Main, Juli 2021

Rundschreiben an die Mitglieder und Spender*innen des Vereins Beleg über Zahlungen von Spenden und Mitgliedsbeiträgen 2020

Liebe Mitglieder und Unterstützer*innen,

wir möchten uns zunächst für die späte Zusendung dieses Rundschreibens entschuldigen.
Hinter uns allen liegt ein schwieriges Jahr. Die Pandemie hat alle Bereiche unseres Lebens beeinträchtigt und wird dies auch noch unabsehbar weiter tun. Die Auswirkungen weltweit machen erneut die massiven Unterschiede beim Zugang zu medizinscher Versorgung deutlich.

Auch unsere Vereinsarbeit war sehr eingeschränkt, viele Veranstaltungen und geplante Aktivitäten mussten abgesagt oder konnten nur sehr reduziert realisiert werden. Trotz alledem haben Sie uns unterstützt:

Ihnen ein herzliches Dankeschön für Ihr Interesse an unserer Arbeit, für Ihre Spenden und die Solidarität mit den Menschen in Nord- und Ostsyrien!

Das Spendenaufkommen in 2020 lag mit 16.850 € deutlich unter dem der Vorjahre. Die Mitgliedsbeiträge blieben mit 1.920 € stabil. Erhöht waren die Ausgaben für Öffentlichkeits-arbeit mit 2.300 €, da machten sich der neue Flyer, die neu gestaltete Homepage, die Anschaffung von Informationsbroschüren und das Equipment für die 1. November-Veranstaltung zum internationalen Kobane-Tag bemerkbar. Aufwendungen für Raummieten und die Vereinsverwaltung lagen bei niedrigen 480 €. Alle Vereinsmitglieder engagieren sich ehrenamtlich und unentgeltlich.

Wir möchten Sie mit diesem Schreiben über unsere Tätigkeiten im vergangenen Jahr informieren, stellen Ihnen unseren Kampagnen-Flyer für die mobile Klinik in Kobane vor und fügen den Jahresbericht 2020 der Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS), in Kopie bei (zuerst veröffentlicht im KURDISTAN REPORT Nr. 214 März/April 2021).

Tätigkeitsbericht des Vorstands 2020
Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e.V.

Aktivitäten in 2020:

Bündnisarbeit/ Öffentlichkeitsarbeit/ Netzwerke:

Wir beteiligten uns

– an der Vorbereitung der zentralen Newrozfeier am 21. März in Frankfurt, die leider wegen der Pandemie abgesagt werden musste. Die Bildungs- und Integrationsdezernentin Sylvia Weber hatte zugesagt, als Vertreterin der Stadt Frankfurt eine Rede zu halten. (Bei der diesjährigen Feier konnte dies nachgeholt werden, Sie finden ihre Rede im Wortlaut auf unserer Homepage.)

– am Autokorso des Bündnis 1. Mai und unterstützten den Aufruf des 8. Mai Bündnis Frankfurt

– an der Vorbereitung und Durchführung des Antikriegstags am 1. September. Auf der Kundgebung konnte die Rede von Khaled Darwish, dem Vertreter der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien in Deutschland verlesen werden.

– an den bundesweiten Videokonferenzen mit anderen NGOs, die in/zu Nordostsyrien/Rojava arbeiten, mit dem Ziel der gegenseitigen Information und Koordination der Arbeiten z.B. bei der Förderung mobiler Kliniken. Bei den Diskussionen standen – wie überall auch – die Corona-Pandemie und mögliche Präventionsmaßnahmen in Nordostsyrien/Rojava im Zentrum.

Im April veröffentlichten wir gemeinsam mit weiteren zehn NGOs einen Spendenaufruf für Corona-Präventionsmaßnahmen zugunsten des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd) über das Sonderspendenkonto „Rojava“ von Medico International. Der Aufruf erschien über viele Monate als Banner auf der Titelseite der Nachrichtenagentur Firat.

Öffentlichkeitsarbeit des Vereins

– Zusammen mit unserer Kooperationspartnerin, der Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS), entwickelten wir die neue Spendenkampagne für eine mobile Klinik für die Stadt Kobane und den sie umgebenden Kanton.

– Am 20. Februar – vor dem Lockdown – konnte die Veranstaltung „Krieg in Nordsyrien ist Krieg gegen Zivilisten – Solidarität mit Rojava“ auf Einladung der Friedensinitiative Rödelheim stattfinden.

– Die Eröffnung der Fotoausstellung zum Frauendorf Jinwar fand am 18. März statt.

– Eine für Oktober geplante Veranstaltung mit einer Berliner Ärztin, die mehrere Monate in Rojava medizinische Arbeiten betreut hat, konnte leider nicht realisiert werden. Es waren keine Räume mehr anzumieten, die gemäß Hygienekonzept geeignet gewesen wären.

– Unter Einhaltung der Corona-Auflagen konnte die Feier zum Internationalen Kobane-Tag am 1. November u.a. mit Reden u.a. von Ahmad Sheikho (Vertreter der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, Live-Schaltung aus Kobane), Ertugrul Kürkçü, HDP-Abgeordneter im Exil und mit Livemusik des Lale Kocgün-Ensembles zentral auf dem Frankfurter Paulsplatz durchgeführt werden.

– Regelmäßig informieren wir unserer Mitglieder und Unterstützer über das aktuelle Geschehen in Nord- und Ostsyrien über Rundmails und auf unserer – deutlich optimierten – Homepage.

– Regelmäßig werden Pressemitteilungen verschickt.

– Wir haben an einer lea-Veranstaltung (Bildungsgesellschaft der GEW) am 27. Oktober 2020 zum Thema ‚Rojava/Nordsyrien – ein demokratisches Projekt in Gefahr?‘ teilgenommen.

– Zwei Vereinsmitglieder wurden für eine Sendung des Radio X interviewt.

Wegen den Auflagen zur Bekämpfung der Pandemie waren auch unsere monatlichen Treffen nur noch eingeschränkt möglich, sodass wir zeitweise pausiert, uns später aber per Video-Konferenzen wieder getroffen haben

Netzwerkarbeit

Wir sind Mitglied im Entwicklungspolitischen Netzwerk (EPN) Hessen. Bundesweit sind wir mit Rojava-Solidaritätsgruppen vernetzt, Kooperationspartner in Frankfurt und Region sind die ‚Welle‘, Hanau, Träger der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Kurdischer Frauenrat AMARA und LAGG eV Frankfurt, Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim. Wir stehen im Austausch mit medico international und dem Verein „Armut und Gesundheit“ in Mainz.

Projektarbeit

Wir unterstützen die Stiftung der freien Frauen in Syrien (WJAS) bei Ihrer Arbeit für das Waisenhauses Alan´s Rainbow in Kobane. Aufgrund der großzügigen Räumlichkeiten können die Aktivitäten mit den Kindern fortgesetzt werden.

Spielen und lernen in Alan’s Rainbow:

Auch das im gleichen Gebäudekomplex befindliche Frauenbildungszentrum kann weiterhin seine Kurse (gesundheitliche Aufklärung, Prävention) sowie Ausbildungskurse für Gesundheitsberufe durchführen:

Die Frauenstiftung plant zusätzlich die Einrichtung einer Kindergesundheitsstation in dem Gebäude.

Das Projekt Mobile Klinik für Kobane kann realisiert werden, wenn wir alle gemeinsam das Spendenziel von 55.000 € erreicht haben, welche für die Anschaffung und den Umbau des Fahrzeuges benötigt werden. Im letzten Quartal 2020 sind bei uns 5.250 € zweckgebundene Spenden dafür eingegangen. Es wurden bereits 10.000 € aus den allgemeinen Spenden für die Klinik eingeplant.

Aktivitäten/Aussichten für 2021

Wir beteiligten uns am Ostermarsch, an der 1. Mai-Demonstration 2021 sowie gemeinsam mit dem 8. Mai Bündnis Frankfurt an der Gedenkfeier zum 08. Mai 1945.

Die Planung einer Veranstaltung mit der Berliner Ärztin zu Hindernissen (Embargo) und Besonderheiten in der medizinischen Versorgung in Nordsyrien/Rojava wollen wir aufgreifen, wenn Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind.

Einen Schwerpunkt wird unsere Spendenkampagne für eine mobile Klinik in Kobane bilden.

Wir wollen die Kontakte zu lokalen Medien intensivieren und zu Frankfurter Dezernaten halten, mit denen wir bereits zusammengearbeitet haben, und wir werden alle demokratischen Römer-Fraktionen zum Informationsgepräch einladen, sobald dies wieder möglich ist.

Die Jahresmitgliederversammlung des Vereins im Februar 2020 entlastete und bestätigte den Vorstand.

Unterstützen Sie unsere Arbeiten und damit die Stiftung der freien Frau in Syrien auch weiterhin!

Spenden Sie für das Waisenhaus ‚Alan´s Rainbow‘!

Beteiligen Sie sich mit Spenden an der Anschaffung einer mobilen Klinik für Kobane!

Unser Spendenkonto:

         Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e.V.

         Frankfurter Volksbank eG

          IBAN DE66 5019 0000 6200 9082 42

          BIC   FFVB DE FF

Mit solidarischen Grüßen

(Vorstand)