Im Verein „Städtefreundschaft Frankfurt – Kobanê“ haben sich 2016 Mitglieder verschiedener kurdischer und deutscher Gruppen und Vereine aber auch Einzelpersonen zusammengeschlossen und sich zum Ziel gesetzt, eine Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und der nordsyrischen Kobanê zu realisieren. Eine solche Partnerschaft würdigt den dort stattfindenden Aufbau einer friedlichen Gesellschaft auf Basis demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien, der ein friedenspolitisches Modell für die gesamte Region darstellt und sie kann gleichzeitig auch einen wichtigen Schritt in Richtung Anerkennung der Errungenschaften der Bevölkerung Rojavas markieren…

AKTUELLES

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JEDE SPENDE ZÄHLT

Alle Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich, daher werden Spenden zu 100 % für die gefördeten Projekte und die damit in Zusammenhang stehende Öffentlichkeitsarbeit aufgewendet.

Der Verein ist gemeinnützig und kann Spendenquittungen für das Finanzamt ausstellen.

Offener Brief an Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock zur türkisch-jihadistischen Bedrohung in Nordsyrien, 11.12.2024

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, 
sehr geehrte Frau Außenministerin Baerbock, 
 

der Sturz des Diktators Assad in Syrien ist ein Schritt, der grundsätzlich zu begrüßen ist. Allerdings stellen die aktuellen Angriffe der türkeitreuen islamistischen Milizen der SNA auf Rojava/die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) eine erhebliche Bedrohung dar.

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Dringender Spendenaufruf für Nordsyrien

Seit dem 27. November 2024 sind hunderttausende Menschen – Kurd*innen, Christ*innen und Ezid*innen auf der Flucht aus Aleppo, Tel Rifat und der Şehba-Region (nördlich von Aleppo im Nordwesten Syriens). Dschihadistische Banden und Söldner der von der Türkei ausgebildeten und finanzierten sogen. Syrischen Nationalen Armee (SNA) terrorisieren und vertreiben gewaltsam die kurdische Bevölkerung und die 2018 aus Afrin vertriebene Bevölkerung, die seitdem unter prekären Verhältnissen in Flüchtlingscamps in der Şehba-Region lebten. Ihr Ziel ist mit Unterstützung der türkischen Regierung unter Erdogan die Zerstörung der demokratischen Autonomie von Nord- und Ostsyrien (früher Rojava).

Städtepartner- und -freundschaften mit Städten in Nordsyrien rufen zur Nothilfe für die geflüchteten Menschen auf

Die Menschen fliehen nach Nord- und Ostsyrien in das säkular und demokratisch regierte Gebiet der Selbstverwaltung. Bis zum 6.12. kamen in Tabqa rund 80.000 Menschen und in Raqqa über 100.000 Menschen an – und es werden immer mehr.

In einer Videokonferenz berichteten die beiden Ko-Bürgermeister von Tabqa und Raqqa von den dramatischen Zuständen vor Ort. Es fehlt praktisch an allem: Zelte, Decken, Matratzen, warme Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel. Die Situation sei außer Kontrolle geraten, sie seien handlungsunfähig, weil sie nichts mehr hätten, um den Geflüchteten zu helfen.

Die Kleinstadt Tabqa beherbergt mittlerweile mehr Geflüchtete, als die Stadt Einwohner hat. „Wir haben kein sauberes Wasser, weder für die Geflüchteten noch für unsere Einwohner“, berichtet der sichtlich erschöpfte Ko-Bürgermeister von Tabqa, Ali Mahmoud. Die UN-Organisationen hätten einige wenige Gruppenzelte gebracht und hätten ansonsten nur Daten aufgenommen. Weitere Hilfe von internationalen Organisationen wie UNHCR, Unicef etc. ist nicht in Sicht. Die Menschen schlafen bei Minustemperaturen auf der Straße, in Gärten, Moscheen, Kirchen und Schulen.

Der Ko-Bürgermeister von Raqqa, Mohanned Al Shami Alhamd berichtete, sie hätten im Stadion Zelte aufgestellt, aber es gäbe auch dort viel zu wenig Zelte. Auch in Raqqa werden Geflüchtete in Schulen und Sporthallen untergebracht. Die Raumkapazitäten seien aber erschöpft. Auch in Raqqa fehlt es an allem zur Versorgung der Geflüchteten. Vor allem aber fehlen Medikamente und medizinische Geräte, der Gesundheitszustand der Geflüchteten sei schlecht.

Das Leid der Menschen nach jahrelangem „Krieg niederer Intensität“ ist groß. Sofortige Hilfe vor Ort sei dringend nötig, um die katastrophalen Folgen abzumildern. Auch weitere Städte im Gebiet der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien wie Qamishlo, Kobane, Heseke u.a. hätten schon Geflüchtete aufgenommen und kämen an ihre Grenzen. Vor kurzem kamen viele Geflüchtete aus dem Libanon an, von denen viele die Stadt Dêrik im Newrozcamp aufgenommen hat.

Welche Bedrohung für die Menschen und die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien von den Dschihadisten der Hayat Tahrir Al Sham (HTS) ausgeht bzw. ausgehen könnte, sobald sie das Regime von Assad gestürzt haben, lässt sich zur Zeit nicht sagen. HTS ist aber entgegen ihren eigenen Aussagen auf jeden Fall keine demokratische Organisation, sondern ein Zusammenschluss von Kämpfern von Al Quaida, Al Nusra und dem IS. Sie sind für tausende Gräueltaten in den letzten 20 Jahren an der Zivilbevölkerung, speziell ethnischen und religiösen Minderheiten verantwortlich und haben die Errichtung eines syrischen, islamischen Scharia-Staates zum Ziel.

Dringende Unterstützung der Vereinten Nationen erforderlich

Der Ko-Vorsitzende des Büros für Camps und Migration der Selbstverwaltung hat die Vereinten Nationen und alle internationalen Organisationen dringend um Hilfe für die vor den Dschihadisten fliehenden Menschen gebeten, da die Versorgung der Hunderttausenden von Schutzsuchenden die Möglichkeiten der Selbstverwaltung bei weitem übersteigt. Er appellierte auch an die internationalen Mächte und insbesondere die Vereinten Nationen, den etwa 50 km südlich von Dêrik gelegenen Grenzübergang Til Koçer (Yarubiyah) zum Irak für Hilfslieferungen zu öffnen. Dies sei dringend notwendig, um die Binnenflüchtlinge zu versorgen. Dieser Grenzübergang wird seit Jahren auf russische und chinesische Initiative hin blockiert.

Wir, die Städtepartnerschaften von Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik (Berlin), Köln – Qamishlo, Oldenburg – Raqqa und die Städtefreundschaft Frankfurt – Kobane rufen zu Geldspenden für die Geflüchteten in Nordsyrien auf.

Die Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê bittet um Spenden an die Stiftung der Freien Frau in Syrien (WJAS) über

  • Kurdistanhilfe e.V.
  • Hamburger Sparkasse
  • IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
  • Stichwort: Nothilfe

Die ‚Kurdistanhilfe e.V.‘ ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Spenden sind steuerlich absetzbar. Bitte geben Sie bei Überweisung Ihre Anschrift an.

Die Städtepartnerschaften Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik, und Oldenburg-Raqqa bitten um Spenden für den Kurdischen Roten Halbmond:

‚Heyva Sor a Kurdistanê‘ e.V.,
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE49 3705 0299 0004 0104 81
BIC/SWIFT: COKSDE33XXX
Betreff: Nothilfe Nordsyrien

Die Städtepartnerschaft Köln – Qamishlo bittet um Spenden für die:

Kinderhilfe Mesopotamien e.V.
Volksbank Köln Bonn eG
IBAN: DE11 3806 0186 6402 4910 25
BIC: GENODED1BRS
Betreff: Nothilfe Nordsyrien

 

10. Welt-Kobanê-Tag – 10 Jahre Sieg über den Islamischen Staat

Am 1. November 2024 jährt sich der Welt-Kobanê-Tag zum zehnten Mal: 2014 gingen weltweit Hunderttausende auf die Straßen, um den mutigen kurdischen Verteidiger:innen der Stadt Kobanê in Nordsyrien ihre Solidarität zu zeigen – im Kampf gegen den sogenannten  Islamischen Staat (IS). Ein Kampf, der noch immer nicht beendet ist. Denn wir sehen seit einigerZeit das erneute Wiedererstarken des IS. Aber genau in Kobanê wurde der IS zum ersten Mal militärisch besiegt – das dürfen wir nie vergessen! 

Mit dem 10. Welt-Kobanê-Tag gedenken wir der vielen Opfer, die dieser Krieg gefordert hat. Gleichzeitig feiern wir den Aufbruch, der aus diesem Kampf entstanden ist – inspiriert von der kurdischen Frauenbewegung und ihrem kraftvollen Slogan „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit). Trotz der anhaltenden Angriffe auf die Selbstverwaltungsgebiete in Nordostsyrien (Rojava) wird der schwierige  Wiederaufbau weitergeführt.

Kommen Sie und feiern Sie mit uns! Am 31. Oktober, dem Vorabend des Welt-Kobanê-Tags, laden wir zu einer besonderen Kulturveranstaltung in die Naxos-Halle ein.

Schirmherrin und Grußwort: Stadträtin Tina Zapf-Rodriguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen

Donnerstag 31.10.2024, 19:00 – 23:00 Uhr

Theater Willy Praml in der Naxos-Halle
Waldschmidtstraße 19
60316 Frankfurt

Mehr Informationen hier

Dringender Spendenaufruf

Mitte August erreichte uns ein dringender Spendenaufruf der Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS): Ein Mädchen aus dem Waisenhaus in Kobanê, die 14-jährige Berfin, ist schwer am Herzen erkrankt und benötigt eine Operation. Diese muss in Damaskus durchgeführt werden, da es in der Demokratischen Autonomen Administration in Nordostsyrien (DAANES) keine Kinderherzchirurgie gibt. Da die Entscheidung innerhalb von drei Tagen getroffen werden musste, haben wir für das Waisenhaus gespendete Gelder kurzfristig zur Verfügung gestellt und die notwendigen 5.000 € sofort zugesagt.

Nun bitten wir um also um Spenden. Denn auch im Waisenhaus leben viele neue Kinder, derzeit sind es 31. Häufig ist ein Elternteil verstorben oder beide. Während früher verwaiste Kinder in der Großfamilie/bei den Großeltern untergebracht wurden, hat sich deren Lage durch Krieg, Flucht und Vertreibung stark verändert. Wenn ein Teil der Familienangehörigen nicht überlebt hat, in einem Flüchtlingslager lebt oder nach Europa geflohen ist, sind die Möglichkeiten sehr reduziert. In der derzeitigen schwierigen Lage mit aktiver Kriegsdrohung durch die Türkei, andauerndem Krieg niederer Intensität, wirtschaftlichem Embargo, Energie- und Wassermangel geraten die Menschen zunehmend unter Druck.

In dieser Situation muss es für Kinder einen geschützen Ort der guten Versorgung geben.

Bitte unterstützen Sie das Waisenhaus durch Ihre Spende!
Bitte spenden Sie für die medizinische Behandlung der schwer erkrankten Berfin!

19.08.2024

Spendenkonto:
Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê e.V.
DE66 5019 0000 6200 9082 42
Frankfurter Volksbank, FFVBDEFF

Was geschieht in Nordostsyrien?

Reisebericht von Luqman Guldivê

Montag, 08.07.2024, 19 Uhr Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, 60313 Frankfurt

Die kriegerischen Konflikte weltweit haben den Überlebenskampf der Menschen in Nord- und Ostsyrien, das vor allem von der Türkei permanent angegriffen wird, fast in Vergessenheit geraten lassen.

Der Journalist Luqman Guldivê bereiste die Region vor Kurzem und berichtet über die aktuelle Situation im Allgemeinen und die schulische und universitäre Bildung im Besonderen.

Flyer (PDF)

Gegen alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Rede zum 8. Mai 2024 Tag der Befreiung vom Faschismus

Unser Verein Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê möchte heute etwas zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sagen. Zur Bedeutung des 8. Mai wird noch viel gesagt werden, daher nutzen wir die Gelegenheit zu einer selbstkritischen Betrachtung unserer Arbeit. Wenn ihr euch auf dem Platz umschaut, stellt ihr euch vielleicht auch diese Fragen:

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Unser offener Brief an die Bundesregierung über die Auswirkungen der Luftangriffe der Türkei auf Nord- und Ostsyrien

02.01.2024
Zwischen dem 23. und 26. Dezember flogen türkische Kampfflugzeuge und Drohnen 74 Angriffe auf die kritische Infrastruktur Nord- und Ostsyriens (medizinische Einrichtungen, Kulturgüter, Wasser- und Lebensmittelversorgung), was international als Kriegsverbrechen gilt. Die Bombardierungen hielten in minderer Intensität bis zum 30.12.23 an. Das türkische Verteidigungsministerium bezeichnete die Angriffe als „Vergeltung“ für den Tod mehrerer türkischer Soldaten bei Guerilla-Aktionen in der Kurdistan-Region des Iraks (KRI).
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Wir fordern Flugverbotszone für die Türkei über Nord- und Nordostsyrien

Seit dem 4. Oktober 2023 bombardiert das NATO-Mitglied Türkei die zivile Infrastruktur auf dem Gebiet der Autonomen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (AANES), auch bekannt als Rojava. Betroffen von der türkischen Angriffswelle sind insbesondere die Regionen Hesekê, Qamişlo, Amûdê, Til Temir, Dêrik, Kobanê, Tirbespiyê, Dirbêsiyê, Efrîn, Mişêrfa, Waşokanî, Girkê Legê, Çelebiyê und Şera. Wir schließen uns der Forderung des Vereins Städtepartnerschaft Berlin-Derik nach der Einrichtung einer Flugverbotszone an und dokumentieren die Pressemitteilung:
 

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