Frankfurt am Main, den 28.01.2018
Rundschreiben an die Mitglieder und Spender*innen des Vereins
Beleg über Zahlung von Spenden und Mitgliedsbeiträgen 2017
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
wir bedanken uns bei allen, die uns im letzten Jahr in vielfältiger Weise, vor allem aber auch finanziell, umfangreich unterstützt haben, sehr herzlich.
Unser Ende 2016 gegründeter Verein konnte seine erfolgreiche Arbeit aus dem Vorjahr (noch als Initiative für eine Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Kobane) fortsetzen: So haben wir 41.159,68 € Spenden eingenommen, hinzu kommen 12.320,00 €, die noch auf das Konto bei der Stiftung LAGG unter dem Stichwort Kobanê/Waisenhaus eingegangen sind und 1.560 € Mitgliedsbeiträge. Davon konnten bis Dezember 2017 45.000,00 € an das Waisenhaus weitergeleitet werden.
Im Herbst wurde mit dem Innenausbau des großen Gebäudekomplexes begonnen. Dieser soll in 2018 abgeschlossen werden und die Kinder mit ihren Erzieher*innen einziehen können. Das Konzept wurde mittlerweile ausgeweitet. Neben dem Wohn- und Ausbildungskomplex soll auch ein Kindergarten eingerichtet werden. Unten ein Foto von der gemeinsamen Begehung der Baustelle mit den Kindern. An dieser Stelle möchten wir uns für die konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnerinnen vor Ort bedanken, der Stiftung der Freien Frau in Rojava (WJAR – Weqfa Jina Azad A Rojava), deren Aufgabe es ist, in dem gesellschaftlichen Aufbruch in Nordsyrien die Stellung der Frauen zu stärken.
Ein weiteres Anliegen unseres Vereins ist der direkte Austausch mit den Menschen in Kobanê und Rojava. Im Juni konnte eine Delegation von Traumatherapeut*innen (Mitarbeiter*innen der ‚Welle‘, Hanau, und Mitstreiter in unserem Verein Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê) Qamishlo und Kobanê besuchen. Dort führten sie Fortbildungen für Lehrer*innen und Erzieher*innen durch.
In mehreren Veranstaltungen informierten wir über die Entwicklung in Nordsyrien u.a. :
– im März mit Dr. Michael Wilk, Wiesbaden, der als Notfallmediziner und Psychotherapeut vor Ort im Kriegsgebiet für zwei Wochen medizinische Hilfe leistete und Fortbildungen für medizinisches Personal zur Bewältigung von traumatischen Belastungen durchführte
– im Juni mit Ercan Ayboga, der über den ökologischen Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebiete und den Demokratischen Föderalismus in Nordsyrien berichtete
– im August mit der Initiative ‚Schule für Kobanê‘ aus Oldenburg zur Situation der Kinder und dem Aufbau eines neuen Bildungssystems in Nordsyrien (leider ohne die Delegationsteilnehmer von vor Ort, die von den deutschen Behörden kein Visum erhielten)
– im Dezember fand eine weitere Veranstaltung mit Dr. Michael Wilk und dem Physiotheraputen Thorsten Lengfeld statt. Diesmal mit einem Bericht über das Ende der Rakka-Offensive und die Arbeit in den „Häusern der Verletzten“.
Der Verein wurde eingeladen auf Veranstaltungen, Straßenfesten, Festivals, Kinovorführungen etc. über seine Arbeit und die Demokratische Föderation Nordsyrien zu berichten. Wir beteiligten uns an Kundgebungen wie z.B. im September gegen den Bau eines Staudamms im türkischen Hasankeyf und der damit einhergehenden Vertreibung der Menschen sowie der Zerstörung jahrtausendealter, teils noch unerforschter, archäologischer Stätten und dem Weltkobanêtag am 1. November.
Der Verein Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê ist Teil des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Hessen (EPN). Außerdem nehmen wir an den regelmäßigen bundesweiten Treffen der Rojava-Solidaritätsgruppen teil. Kooperationspartner in Frankfurt und der Region sind:
– ‚Welle‘, Hanau, Träger der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
– LAGG eV Frankfurt, Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim
Wir stehen im Austausch mit der Frankfurter Organisation medico international und dem Verein „Armut und Gesundheit“ in Mainz.
Weiterhin erreichen uns täglich Nachrichten aus den Kriegsgebieten in Syrien. Unter der Führung der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) nahmen die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) Ende Oktober Rakka ein und befreiten tausende Frauen aus der IS-Sklaverei. Vom islamistischen Terror befreite Regionen haben sich mehrheitlich der Demokratischen Föderation Nordsyrien angeschlossen. Die Menschen bauen Selbstverwaltungsstrukturen auf und nehmen damit ihr Schicksal in die eigene Hand. Diesen Prozess auf dem Weg in eine geschlechterbefreite, ökologische und demokratische Gesellschaft, die sogenannte Rojava-Revolution, wird aktuell massiv und völkerrechtswidrig von dem NATO-Land Türkei und seiner islamistischen Helfershelfer angegriffen.
Dennoch: Trotz des massiven Embargos und anhaltender Angriffe auf das Gebiet der Föderation sind die zentralen Ziele der Wiederaufbau der zerstörten Städte und Dörfer und die gesellschaftliche und politische Neustrukturierung des Gemeinwesens.
Auch in 2018 werden wir unsere solidarische Arbeit fortsetzen, ganz praktisch durch Spenden aber auch politische Aktivitäten wie Veranstaltungen, Ausstellungen, Filme.
Von daher hoffen weiterhin auch auf Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.
Besuchen Sie unsere Veranstaltungen und Ausstellungen!
Unterstützen Sie unsere Arbeit auch weiterhin!
Wir freuen uns über Rückmeldungen und Anregungen!
Mit solidarischen Grüßen
Gudrun Wörsdörfer
(Vorstand)
Unser Spendenkonto:
Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e.V.
Frankfurter Volksbank eG
IBAN: DE66 5019 0000 6200 9082 42
BIC: FFVB DE FF